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Chili-Anbau

05. Januar 2022

Chilipflanzen sind ziemliche Spätzünder, deswegen solltest du frühzeitig säen. Die pikanten Schoten gibt es in unzähligen Farben und Formen – und in ebenso vielen Schärfegraden! Die mildesten Sorten schmecken fast wie Paprika, die schärfsten Chilis können so höllisch brennen wie Pfefferspray! Chili-Anbau ist einfach. Hier erklären wir Schritt für Schritt den Weg zum Erfolg.

Chilipflanzen gedeihen eigentlich überall: im Freien, im Blumentopf auf dem Balkon, im Gewächshaus oder aber einfach im Zimmer. Entscheidend für den Erfolg ist ein warmer, geschützter Standort. Mit der Chili-Anzucht solltest du frühzeitig anfangen. So haben die Pflanzen genügend Zeit zum Wachsen und können dann auch ordentlich Früchte tragen. Wenn du zu spät anfängst, kann die Ernte dagegen ausbleiben. Chilipflanzen sind ansonsten ziemlich anspruchslos in der Pflege. Wichtig ist, die Saat feucht zu halten und die Keimlinge in größere Töpfe umzupflanzen, wenn sie groß genug sind.

Der richtige Zeitpunkt für die Chili-Aussaat

Es gibt viele verschiedene Chiliarten. Mit am häufigsten sind Capsicum annuumCapsicum baccatum und Capsicum chinense. Von diesen dreien ist Capsicum chinense wirklich ein echter Spätzünder. Mit der Anzucht solltest du deshalb schon im Dezember beginnen. Mit den Baccatum-Sorten kannst du dir dagegen bis Januar oder Februar Zeit lassen. Am flexibelsten sind die Annuum-Sorten , die du beliebig zwischen Januar und April aussäen kannst.

Chili aussäen

  1. Die Chilisamen im Zimmer in kleinen Töpfen mit Entwässerungsloch aussäen. Verwende nährstoffarme Anzuchterde. Säe in jeden Topf 2-3 Samen in eine Tiefe von ca. 0,5 cm. Reichlich gießen, ideal ist ein Pflanzensprüher.
  2. Die Töpfe in einem Minigewächshaus aufstellen, denn hier ist eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit gewährleistet. Bei Zimmertemperatur werden sich normalerweise innerhalb von vierzehn Tagen die ersten Keimlinge zeigen. Ein Tipp: Mit einer Heizmatte oder auf einem Boden mit Fußbodenheizung keimen die Samen viel früher.
  3. Zum Keimen benötigen die Chilisamen kein Licht. Sobald aber die ersten zarten Spitzen aus der Erde ragen, ist Helligkeit wichtig. Der Standort für die Pflanzen muss hell, aber gleichzeitig kühl sein. Ideal ist eine Pflanzenlampe, denn unser natürliches Tageslicht im Frühjahr reicht für die lichthungrigen Keimlinge nicht aus.
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Der richtige Zeitpunkt zum Umpflanzen

Wenn sich die ersten für die Pflanze typischen Blätter (die Primärblätter nach den Keimblättern) entwickelt haben und so groß geworden sind, dass sie nicht mehr ganz so empfindlich sind, kannst du deine Schützlinge umtopfen. Chilipflanzen lassen sich ziemlich tief einpflanzen. Besonders gut geeignet ist Anzuchterde oder Blumenerde. Die Pflanzen so tief einsetzen, dass das allererste Blattpaar auf der Höhe der Erdoberfläche ist. Die Erde gleichmäßig feucht halten. Eine praktische Alternative ist eine Bewässerungsmatte. So können die Pflanzen einfach selbst so viel Flüssigkeit aufnehmen, wie sie brauchen. Einige Wochen nach dem Umpflanzen kannst du allmählich anfangen, deine Schützlinge zu düngen, um das Wachstum zu fördern.

Die Chilipflanzen am besten mehrmals umtopfen, damit die Wurzeln immer genügend Platz haben und schön kräftig werden. Gehe beim Umtopfen vorsichtig vor. Die Wurzeln der Chilipflanzen sind empfindlich und können leicht beschädigt werden. Damit sich die Chilipflanze die ganze Saison über entwickeln kann, sollte der endgültige Topf mindestens 10 Liter Erde fassen.

So gedeihen deine Pflanzen am besten

Licht und Temperatur sind entscheidend für das Wachstum deiner Schützlinge. Wie für alle anderen Pflanzen gilt: Das Verhältnis muss ausgewogen sein. Wenn es zu warm oder nicht hell genug ist, schießen die Triebe in die Höhe und werden schmal und lang. Mit ausreichend Licht und einer etwas niedrigeren Temperatur wachsen die Pflanzen zwar etwas langsamer, werden dafür aber kompakter und damit kräftiger.

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Abhärten und Aussetzen

Chilipflanzen mögen keine Kälte. Deswegen sollten die Pflanzen unbedingt im Zimmer bleiben, solange die Temperaturen nachts unter 10 °C liegen. Der Übergang vom Licht in Innenräumen zum starken Sonnenlicht draußen ist für die Pflanzen Stress, deshalb ist Abhärten wichtig. Hilf dem Pflanzen in den ersten Tagen dabei, sich an Sonnenlicht und Luft zu gewöhnen, indem du sie zunächst einige Stunden im Halbschatten aufstellst. Danach benötigen deine Chilipflanzen ein sonniges, warmes Plätzchen. Die Pflanzen brauchen ziemlich viel Wasser. Dabei gilt: Häufig, aber wenig ist besser als viel und selten. An ganz heißen Tagen sollten die Pflanzen am besten morgens und abends gegossen werden.

Natürlich kannst du Chili auch das ganze Jahr über im Zimmer pflanzen. Chili eignet sich auch sehr gut für hydroponische Kulturen. Probiere es einfach mal aus!

Spitze kappen oder nicht?

Ob die Spitze gekappt wird oder nicht, hängt ein wenig von der Sorte ab, die du anbaust. Bei etwas niedrigeren Chilisorten kannst du die Spitze kappen, wenn die Pflanze etwas gewachsen ist. Optimal ist oberhalb des dritten bis fünften Blattpaars. Das Kappen der Spitze regt die Pflanze dazu an, sich zu verzweigen, wodurch sie dichter und buschiger wächst. Und der besondere Clou: Wenn du die Spitze in etwas Erde einpflanzt, wird daraus eine neue Pflanze.

Scharfer oder milder Chili

Chili hat verschiedene Schärfegrade – ganz nach Geschmack. Die Schärfe der Früchte von Paprikapflanzen wird in Scoville gemessen. Die Schärfe sitzt vor allen in der Plazenta (wo die Samen sitzen) und in den Scheidewänden der Schote – deswegen kann die Spitze noch recht mild schmecken. Schärfer als vielleicht geplant wird das Essen, wenn du die Chilischote ganz in den Topf steckst.

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Wann ist Erntezeit?

Je nach Sorte und Bedingungen kann Chili zwischen Juli und September geerntet werden. Die schärfsten Sorten lassen sich unter Umständen etwas länger Zeit zum Reifen als ihre etwas milderen Schwestern. Chilischoten können bereits grün geerntet werden, wer‘s aromatischer mag, sollte aber etwas mehr Geduld aufbringen. Je farbiger die Chilischoten werden, desto mehr Aroma haben sie auch. Der Geschmack ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich. Manche Chilischoten sind reif, wenn sie rot sind, andere Sorten können hellgelb, lila oder orange sein. Chili lässt sich vielseitig verarbeiten: Trocknen oder Einlegen als Chutney, Kompott und Gelee!

Nicht vergessen: Hände waschen, nachdem du deine Chilipflanzen angefasst hast – oder Gummihandschuhe tragen.

Die Chilipflanzen im Herbst

Chilipflanzen sind oft bis weit in den Herbst schön – trotz sinkender Temperaturen. Chilipflanzen in Töpfen können leicht an einen anderen Standort umgestellt werden. Aber Vorsicht! Die Pflanzen sollten sich allmählich akklimatisieren können, sonst bekommen sie einen Temperaturschock. Leidet die Pflanze beim Umzug, kann sie verwelken oder Blätter verlieren. Wenn die Pflanze sich ans Zimmer gewöhnt hat, ist zusätzliche Pflanzenbeleuchtung ideal.

Überwinterung

Du kannst deine Chilipflanzen auch drinnen überwintern lassen. Schneide die Pflanzen im Herbst stark zurück und biete ihnen den gesamten Winter über zusätzliches Licht. Gieße sie den ganzen Winter über sparsam. Im Frühling ist es dann Zeit, die Pflanzen umzutopfen.