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Anlegen einer insektenfreundlichen Blumenwiese

21. November 2023

Blumenwiesen sind nicht nur einfach anzulegen, sondern erfreuen dich in der Blühzeit mit bunten Farbtupfern und bringen Farben und Leichtigkeit in deinen Garten. Darüber hinaus sind sie echte Magnete für allerlei Insekten, Bienen und Schmetterlinge. Durch die vielen Blüten und das natürliche Aussehen liegen Blumenwiesen voll im Trend, vor allem, da viele Samenmischungen auch mit Hitze besser klar kommen als herkömmlicher Rasen.

Wer es etwas wilder mag, ist also bei einer Blumenwiese gut aufgehoben. Dabei ist eine Blumenwiese lange nicht so pflegeintensiv wie ein Rasen. Die Pflegemaßnahme beschränken sich auf zweimaliges Mähen im Jahr.

Dieser Leitfaden führt dich durch die wichtigsten Arbeiten beim Anlegen einer Blühwiese und beantwortet die folgenden Fragen:

  • Was ist eine Blühwiese?
  • Welches Saatgut ist für die Anlage einer Blumenwiese zu verwenden?
  • Wie legt man eine Blumenwiese an?
  • Wann sollte man sie anlegen?

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Was ist überhaupt eine Blumenwiese?

Blumenwiesen kommen ursprünglich aus der Landwirtschaft und sind zumeist durch das Zutun des Menschen entstanden. Eine Blühwiese wird durch den Menschen gemäht, das Schnittgut abgetragen und nach der Trocknung als Heu an Tiere verfüttert.

Im Gegensatz zu früher, als Blumenwiesen vor allem für die Fütterung kultuviert wurden, sind Blumenweisen heute ein wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt und können sich bei geeigneter Größe zu einem echten Biotop entwickeln.

Aber sie schaffen nicht nur Raum für allerlei Insekten, sondern auch der Mensch kann sich an der Blüten- und Farbenvielfalt erfreuen. Dabei sind Blumenwiesen eine Kombination aus unterschiedlichen, heimischen Blüh- und Wildpflanzen, sowie Gräsern. Zumeist sind die Samenmischungen auf einen eher trockenen und nährstoffarmen Boden angepasst.

 

Ein guter Zeitpunkt zum Anlegen einer Blumenwiese

Blumenwiesen werden zumeist im Frühling, also von Ende März bis Mai, angelegt. Dabei solltest du unbedingt die Temperaturen im Auge behalten. Sollte noch Bodenfrost zu erwarten sein, dann verschiebe das Anlegen besser noch etwas, da Frost die keimenden Blühpflanzen schädigen kann.

Auch im Spätsommer gibt es ein Zeitfenster, eine Blumenwiese anzulegen. Hier eignet sich besonders der September, da die Blühpflanzen sich vor dem Winter noch gut entwickeln können.

Die Vorteile des Anlegens im September sind der oftmals höhere Niederschlag und die Temperaturen oberhalb der Frostgrenze. Im September drohen nur in Höhenlagen Bodenfröste, sodass du dir darüber kaum Sorgen machen musst.

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Blumenwiese als Magnet für Bienen und Schmetterlinge

Die meisten Insektenarten benötigen Nektar und Pollen als Nahrung. Diesen finden sie vor allem in den Blüten von Blühpflanzen.

Auf der Suche nach Nahrung legen unsere Bienen und Schmetterlinge weite Wege zurück und nehmen ein gemischtes Angebot an Blumen dankbar an. Das spricht sich unter ihnen schnell rum, sodass deine Blumenwiese zu einem echten Magneten für allerhand Insekten werden wird.

Darunter nicht nur Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Auch Käfer, Wanzen und Heuschrecken finden in einer Blumenwiese Nahrung und einen geschützten Lebensraum.

Der große Vorteil: Durch das seltene Mähen, können sich kleine Nützlinge besser entwickeln, vermehren und haben einen durchgehend nutzbaren Lebensraum.

 

Die richtigen Samen für deine Blumenwiese

Die meisten Saatgutmischungen für Blumenwiesen bestehen aus einer Mischung von ein- und mehrjährigen Pflanzen. Diese behalten ihre Blühkraft und Vielfalt bei ausreichender Pflege bis zu drei Jahre.

Eine Blumenwiesen-Mischung eignet sich besonders für das großflächige Anlegen und ist häufig mit Quadratmeter angegeben. Wichtig ist auf die Verwendung von heimischen Blühpflanzen zu achten. Blühmischungen mit Kornblume, Klee, Margerite, Färberkamille und Scharfgarbe sind optimal als langlebige und blühfreudige Bestandteile einer Mischung.

Für kleinere Blühstreifen oder blühende Ecken in deinem Garten oder auf deinem Balkon eigenen sich auch einjährige Mischungen gut. Diese sind unkompliziert zu pflanzen und haben häufig eine stärkere Farbintensität.

Auch sie bilden eine Oase für eine Vielzahl von Insekten. Wenn du möchtest, kannst du auch verschiedene Blühmischungen miteinander kominieren.

Dabei solltest du jedoch darauf achten, keine Rasensamen zu nutzen, da diese oftmals die Blumenwiese bereits nach einem Jahr dominieren.

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Wie man eine insektenfreundliche Blumenwiese anlegt

1. Den Boden freilegen

Das Anlegen einer Blumenwiese in deinem Garten ist nicht kompliziert. Leider kannst du die Samen nicht einfach über einen bereits vorhandenen Rasen streuen, da dieser zu wenig Freiraum für die kleinen Blühkünstler lässt.

Es gibt zwar spezielle Blühmischungen, die du auch direkt einsäen kannst, jedoch musst du diese öfter nachsäen.

Zunächst muss also der vorhandene Belag, wie beispielsweise Rasen, abgetragen werden. Achte dabei darauf, auch die Wurzeln zu erwischen.

Am einfachsten geht das mit speziellen Maschinen, wie beispielsweise einer Gartenfräse, oder mit reiner Muskelkraft und einer breiten, schweren Gartenhacke. Eine Gartenfräse ist für große Flächen sehr gut geeignet.

Die Stärke einer Gartenhacke liegt dagegen in der Flexibilität, falls du nur eine kleine Fläche freilegen oder Rundungen haben möchtest.

 

2. Den Boden für die Samenmischung vorbereiten

Den freigelegten Boden rechst du mit einem Rechen durch, damit er feinkrümelig und eben wird. Wichtig ist darauf zu achten, dass der Boden eine ebene Fläche bildet, damit die Samen nicht vom Regen oder bei der Bewässerung weggespühlt werden.

Bei diesem Arbeitsschritt kannst du auch noch Sand hinzugeben und unterarbeiten, falls du einen schweren und eher undurchlässigen Boden hast. Der Sand sorgt dafür, dass dein Boden durchlässiger wird und sich Wasser besser verteilen kann. Die meisten Blühpflanzen mögen nämlich einen eher lockeren Boden.

 

3. Samenmischung für die Blumenwiese ausbringen

Nachdem vorbereiten des Bodens kannst du die Blühmischung gleichmäßig über den gesamten Bereich verteilen. Achte darauf, dass du die Samen nochmals gut durchmischst, bevor du sie verteilst. Danach werden die Samen noch angedrückt.

Das geht am einfachsten mit einer Rasenwalze. Wenn du keine zur Hand hast, kannst du auch ein flaches Brett nehmen und dich darauf stellen. Damit wird auch gleichmäßig Druck auf die Fläche ausgeübt.

 

4. Nach dem Pflanzen ausreichend wässern

Zum Abschluss wird die neu angelegte Fläche ausreichend bewässert, damit die Samen einen optimalen Start zum Keimen haben. Dafür nutzt du am besten einen Rasen-Beregner, der die Fläche gut abdeckt.

Ausreichend bewässert ist die Fläche, sobald du glaubst, dass sie genug befeuchtet wurde und einfach noch ein paar Minuten dazugibst.

Du solltest mindestens die nächsten vier Wochen darauf achten, dass die neuangelegte Blumenwiese nicht austrocknet und sie feucht halten.

Übrigens: Die erste Mahd, also das erste Mähen, geschieht bei einer neuangelegten Blumenwiese nach ungefähr 10 Wochen. Dadurch werden erste Unkräuter unterdrückt und die Blühpflanzen treiben danach umso stärker aus.

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Welches Werkzeug nutzt man zum Mähen?

Für das Mähen deiner Blumenwiese benötigst du spezielles Werkzeug oder Maschinen, da die meisten Rasenmäher mit dem dichten und höheren Bewuchs (teilweise bis zu 75 Zentimeter) schwer klar kommen.

Eine Sense ist ein alt-hergebrachtes Werkzeug zum Mähen von Wiesen, jedoch bedarf es einiger Übung. Spezielle Wiesenmäher erleichtern die Arbeit und kommen auch mit Wildwuchs zurecht. Diese Spezialmäher kann man auch häufig in Gartencentern und Baumärkten mieten.

Wichtig ist, dass die Blumenwiese im Gegensatz zum Rasen nicht tiefer als 8 Zentimeter heruntergeschnitten wird.

 

Der richtige Zeitpunkt zum Mähen deiner Blumenwiese

Eine Blühwiese wird ein- bis zweimal pro Jahr gemäht. Dabei kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt der Mahd an. Dieser richtet sich vor allem nach der Entwicklung der Blühpflanzen.

Zwischen Juli und August sind viele einjährige Blühpflanzen verblüht und haben bereits Samen angesetzt. Damit sich diese Arten versamen können, wird in diesem Zeitraum gemäht und das Schnittgut zwei bis drei Tage auf der Fläche belassen bevor es abgetragen wird.

Eine weitere Mahd kann von Ende September bis Ende Oktober erfolgen. Diese dient vor allem der Abmagerung der Blühwiese.

Noch ein kleiner Tipp: Mähe die Fläche nicht auf einmal, so haben die Insekten eine Fluchtmöglichkeit und ein Teil ihres Lebensraums bleibt erhalten.

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Pflegeanleitung für deine Blumenwiese

Eine Blumenwiese ist relativ anspruchslos. Wenn du beim Anlegen auf einen durchlässigen Boden mit der Zugabe von Sand geachtet hast und beim Mähen den richtigen Zeitpunkt und die richtige Schnitthöhe im Blick behältst, ist bereits der größte Teil der Pflege abgedeckt.

Dabei ist die Mahd und das Abtragen des Schnittgutes ein essentieller Bestandteil der Pflege, da durch sie keine weiteren Nährstoffe dem Boden zugeführt werden und somit Gräser weniger Möglichkeiten zum Wachsen haben.

Weniger ist mehr. Bei einer Blumenweise ein wichtiger Leitspruch. Außer in ausgedehnten Hitzeperiode benötigt deine Blumenwiese kaum Bewässerung und spart somit im Gegensatz zu herkömmlichem Rasen viel Wasser. Die in den Mischungen enthaltenen Pflanzen mögen es trocken, sodass du nur bei wochenlanger Trockenheit durchdringend gießen solltest.

Auch Düngen ist bei einer Blumenwiese nicht nötig. Die Blühpflanzen mögen es eher nährstoffarm, sodass eine Düngergabe sich eher nachteilig auf die Pflanzenvielfalt auswirkt, da einige starke Arten sich durchsetzen.

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Blumenwiesen: Insekten auf natürlichem Wege unterstützen

Blumenwiesen und Blühstreifen machen einfach gute Laune. Wenn es im Sommer um die Blüten flattert und am Boden wuselt, wirst du sehen, dass deine Wiese nicht nur ein schöner, wilder Farbtupfer ist, sondern auch ein echtes Habitat für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und viele andern Insekten bildet.

Auf natürlichem Wege und ohne viel Pflegeaufwand schaffst du ein Nahrungsangebot für Insekten und lockst damit auch Vögel und viele andere Tierarten in deinen Garten. Auch Frösche und Kröten mögen Flächen, welche nicht allzuoft gemäht und bewirtschaftet werden.

Für all diese Arten, sind Blumenwiesen eine echte Rettungsinsel. Also ran an die Fräse oder Gartenhacke und ein kleines wildes Fläckchen schaffen.