Stiefmütterchen ziehen

Pflegeleicht, widerstandsfähig gegen Kälte und langlebig – Stiefmütterchen lassen eigentlich keine Wünsche offen! Eine zarte Schönheit, die im Topf auf dem Balkon genauso perfekt ist wie im Beet. 

So dekorativ und zart, wie Stiefmütterchen sind, passen sie eigentlich in jeden Garten. Stiefmütterchen sind nicht nur pflegeleicht und vielseitig verwendbar, sie sind auch robust und dankbar im Anbau. Mit der richtigen Pflege können sie die ganze Saison über üppig blühen. Dabei sind sie nicht nur sehr dekorativ in Töpfen und Beeten, du kannst auch kleine Sträuße pflücken oder sogar Gebäck, Torten und Kuchen damit dekorieren.

Du kannst sie überall anpflanzen: In Balkonkästen, Töpfen, Rabatten oder am Rand von Gemüsebeeten. Du findest Stiefmütterchen in unendlich vielen schönen Farben, mit großen und kleinen Blüten. Auch wenn sie recht zart wirken, sind sie ziemlich hart im Nehmen: ein oder zwei Frostnächte können sie locker ab.  

Stiefmütterchen säen

Wenn du möchtest, dass deine Stiefmütterchen schon früh blühen, solltest du sie bereits im Vorjahr säen. Am besten schon im Juli/August, denn dann können sie schon vor dem Winter etwas austreiben. Stiefmütterchen können in der Regel draußen überwintern. Decke sie im Winter mit Reisig (Tannen- oder Fichtenzweigen) ab, um sie vor Kälte, Wind und Wetter zu schützen. Wenn du in kälteren Lagen lebst, ist es am besten, die Pflanzen an einem geschützteren Ort aufzustellen, beispielsweise in einem kühlen Schuppen oder einem einigermaßen frostfreien Gewächshaus.

Du kannst deine Stiefmütterchen auch im Vorfrühling aussäen.

Stiefmütterchen im Haus vorziehen

1. Eine Schale oder einen Topf mit normaler Blumenerde füllen. 
2. Die Samen auf die Erdoberfläche streuen. Bedecke sie nicht mit Erde, höchstens mit einer dünnen Lage Vermiculite.
3. Vorsichtig gießen – am besten mit einer Sprühflasche. Verwende ein Minigewächshaus oder bedecke die Saat mit Folie.
4. Stelle den Topf an einem Fenster auf. Am besten mit einer Heizmatte oder auf einer Heizung, dann keimen die Samen schneller. 
5. Nach dem Keimen die Sämlinge am besten etwas kühler, aber trotzdem hell aufstellen. Am besten ist dein hellstes Fenster oder aber Pflanzenbeleuchtung.

Mit einer dünnen Lage Vermiculite hält sich die Feuchtigkeit besser.

Stiefmütterchen draußen aussäen

Ab Februar/März kannst du Stiefmütterchen auch in Kästen und Töpfen draußen aussäen. Bedecke die Saat mit Vlies oder mit einem größere Plastikdeckel. Wenn die Pflanzen groß genug sind (mindestens drei pflanzentypische Blätter, am besten aber noch größer) ist es Zeit zum Umpflanzen. Warten zahlt sich aus, denn die Pflanzen sind sonst sehr zart und zerbrechlich. Jeweils eine Pflanze in einen Topf pflanzen.

Du kannst Stiefmütterchen den ganzen Sommer über draußen in Töpfen pflanzen. Die wunderbare, zarte Blume ist im Frühling genauso schön wie im Herbst.

Stiefmütterchen sind nicht nur pflegeleicht, sie vertragen auch Frost. So können sie früh im Frühling und im Herbst gepflanzt werden.

Pflege

Pflanze deine Stiefmütterchen in hochwertige, gut gedüngte Erde. Welke Blüten regelmäßig entfernen. Achte darauf, nicht nur die welke Blüte abzuknipsen, sondern auch ihren Stiel. Das ist wichtig! Wenn die Stiele nicht entfernt werden, bildet die Pflanze weniger Blüten. 

Stiefmütterchen gibt es in vielen verschiedenen Farben – viele Blüten sind mehrfarbig! Foto: Lovisa Back

Wirf deine Stiefmütterchen nicht weg

Stiefmütterchen sind zweijährig. Wenn du den Topf für etwas anderes verwenden willst, kannst du sie woanders pflanzen. Eigentlich gibt es immer irgendwo ein Plätzchen für ein Stiefmütterchen: in einer Blumenrabatte oder am Beetrand. Wenn du wirklich keinen Platz hast, kannst du sie einfach weiterverschenken.

Verpflanzen im Herbst!

Wenn du im Herbst noch Stiefmütterchen in Töpfen und Balkonkästen hast, kannst du den ganzen Erdballen aus dem Topf nehmen und in einen leeren Palettenrahmen oder an ein geeignetes Plätzchen in einer Rabatte pflanzen. Wenn der Winter näher rückt, kannst du sie mit Reisig abdecken. So schützt du deine Stiefmütterchen auch vor hungrigen Hasen und Rehen. Im Frühjahr gräbst du die Pflanzen dann aus und setzt sie mit neuer, frischer Erde in Töpfe ein. So kannst du zwei Jahre Freude an deinen Stiefmütterchen haben. Im zweiten Jahr blühen sie sogar noch früher!

Stiefmütterchen pressen

Du kannst Stiefmütterchen aufbewahren, indem du die Blüten presst. Sie werden unglaublich schön – und so kannst du dich auch in den Wintermonaten an ihnen freuen.

Pflücke die Blüten, die du pressen möchtest, und lege sie mit kräftigem Druck glatt zwischen zwei ebene Flächen. Lass sie mindestens 1–2 Monate gepresst liegen. Alte Telefonbücher sind perfekt, denn sie sind schwer genug, um genug Druck auf die Blüten auszuüben. Wenn du Blumen pressen möchtest, und keine alten Telefonbücher mehr hast, kannst du mehrere Bücher oder etwas anderes Schweres verwenden. Wenn du Bücher nimmst, die nicht so wertvoll sind, kannst du die Blumen direkt zwischen die Buchseiten legen. Mit etwas handwerklichem Geschick kannst du selbst eine Blumenpresse basteln. Es gibt auch fertige Blumenpressen zu kaufen.

Mit den gepressten Blumen kannst du viele schöne Dinge machen! Bilder, Karten – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Die Stiefmütterchen halten ihre Farbe auch gepresst sehr gut.